Quelle: Esslinger Zeitung vom 03.12.2010 von Kornelius Fritz

Die Pläne für einen Bikepark in Berkheim werden konkret. Die Verantwortlichen des TSV

Berkheim haben inzwischen ein geeignetes Grundstück beim Sportgelände Holzäcker gefunden. In der kommenden Woche soll eine Radsportabteilung gegründet werden.

Von Kornelius Fritz

Die Disziplinen heißen Fourcross, Dirtjump, North Shore oder Pumptrack und stehen bei jungen Radsportfans hoch im Kurs. Mit BMX-Rädern geht es dabei durch Gelände-Parcours mit Erdhügeln, Steilkurven und künstlichen Hindernissen. In Aichwald und im Remstal gibt es solche Strecken bereits, nun soll auch in Berkheim ein Bikepark entstehen. Bei einem Ideenwettbewerb des TSV hatten Jens Christi und sein elfjähriger Sohn Marvin den Vorschlag
vor eineinhalb Jahren eingereicht und beim Vorstand offene Ohren gefunden. „Wir sehen die Möglichkeit, dass wir mit einem solchen Angebot eine Altersgruppe an uns binden, die wir mit dem klassischen Vereinsangebot schlecht erreichen“, sagt TSV Pressesprecher Peter Pahl.

Zeitplan mit Fragezeichen

Nach einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Frühjahr hat sich inzwischen eine achtköpfige Interessengemeinschaft gebildet, die die Pläne für den
Bikepark vorantreibt. Zunächst machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Standort -und wurde auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie fündig. Der Hügel liegt in unmittelbarer Nähe zum Sportgelände Holzäcker. Das hat den Vorteil, dass die Radsportler die
bestehende Infrastruktur wie Parkplatz, Umkleidekabinen, Duschen und Vereinsheim mitbenutzen können. „Der Standort ist ideal“, findet TSV-Vorstandsmitglied Wolfgang Hetzinger.

Die Stadt als Eigentümerin ist auch grundsätzlich bereit, dem Verein das Grundstück in Erbpacht zu überlassen. Allerdings muss zunächst geklärt werden, ob der bestehende
Flächennutzungsplan, der das Gelände als „geplante Freizeitanlage“ ausweist, den Bau eines Bikeparks zulässt oder ob er dafür zunächst geändert werden muss. „Das wäre dann ein
längeres Verfahren, das bis zu zweieinhalb Jahre dauern kann“,weiß Hetzinger. Die Verantwortlichen hoffen allerdings, dass die Behörden schon früher grünes Licht geben: „Dann könnten wir vielleicht schon Mitte nächsten Jahres mit dem Bau beginnen“, sagt Peter Pahl.

Eine grobe Planung für den 200 Meter langen und rund 100 Meter breite Bikepark gibt es bereits: Architekt Hetzinger hat zusammen mit den Sportlern eine Anlage mit verschiedenen BMX-Strecken konzipiert. Auch einen Rundkurs für Mountainbiker soll es geben.
Die Kosten liegen nach ersten Schätzungen zwischen 60 000 und 80 000 Euro. Etwa die Hälfte davon sollen durch Zuschüsse vom Württembergischen Landessportbund (WLSB) und der Stadt finanziert werden, die andere Hälfte will der TSV Berkheim beisteuern: „Das können wir aus eigenen Mitteln stemmen“, sagt Peter Pahl. Wobei die Mitglieder auch selbst zur Schaufel greifen und beim Bau der Anlage mithelfen sollen.

Unabhängig von der Frage, wann der Bikepark realisiert wird, will der TSV Berkheim schon in der kommenden Woche eine Radsportabteilung gründen. Deren Angebot soll sich laut Pahl aber nicht nur auf den BMX-Sport beschränken. So sollen wenn möglich auch Teilnehmer der Indoor-Cycling-Kurse oder Rennradfahrer aus der Festo-Betriebssportgruppe gewonnen werden. Als Abteilungsleiter will sich Jens Christi, der Initiator des Bikeparks, zur Wahl stellen.

Die Gründungsversammlung der neuen Radsportabteilung findet am Dienstag, 7. Dezember, um 19.30 Uhr in der Sportgaststätte Waldheim, Jakobstraße 91, statt. Alle Radsport-Interessenten sind dazu eingeladen.