Starke soziale Säule vor Ort
Der TSV Berkheim positioniert sich deutlich gegen Hetze und Gewalt gegenüber Ausländern und lässt auf große Worte längst auch Taten folgen
Vor nicht ganz zwei Jahren sind in Berkheim, einem Stadtteil von Esslingen, 30 geflüchtete Menschen in eine sogenannte Anschlussunterkunft eingezogen. Die allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen veranlassten einige Monate später eine engagierte Bürgerin im Ort dazu, ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen — mit einer Fahnenaktion, der möglichst viele Menschen folgen sollten. Auf der Suche nach Unterstützern ist sie auch auf den TSV Berkheim zugegangen. ,,Da waren wir natürlich sofort dabei”, berichtet Helmut Struwe. Er ist Teil des fünfköpfigen Vereinsvorstandes und für den Bereich „Personal und Soziales” zuständig. Der Banner mit der Aufschrift ,,Wir sagen Nein zu Hetze und Gewalt” ist seither gut sichtbar am Sportplatz, in der Geschäftsstelle und auf der Homepage mit über 1000 Zugriffen am Tag platziert. Neben der öffentlichen Bekundung wurde im Vorstand, in der Jugendleitung und in den Abteilungen das Thema ausführlich diskutiert, um auch eine Wirkung nach innen zu erzielen.
Für den TSV Berkheim mit rund 1800 Mitgliedern ist Integration von Menschen mit Migrationshintergrund schon langer Teil des Selbstverständnisses. Beispielsweise sind viele Türken Mitglied in den verschiedenen Abteilungen, einige weitere Nationen sind ebenfalls vertreten. Deshalb gebe es schon länger bei Vereinsfesten nicht nur gegrillte Schweinswurst, sondern auch Alternativen, erklärt Struwe beispielhaft einen Aspekt des respektvollen Miteinanders.